Monitoring von Auffälligkeiten

Monitoring von Auffälligkeiten zur Verhinderung, Aufdeckung und Reaktion auf strafbare Handlungen

Ein effektives Monitoring von Auffälligkeiten ist ein zentraler Bestandteil der internen Sicherungsmaßnahmen bei Kreditinstituten und Finanzdienstleistern. Ziel ist es, frühzeitig Hinweise auf mögliche strafbare Handlungen zu erkennen, präventiv zu handeln und bei Bedarf zeitnah zu reagieren.

Im Folgenden werden die wichtigsten Maßnahmen zur Überwachung von Auffälligkeiten detailliert beschrieben:


1. Kundenbeschwerden (Beschwerdemanagement)

  • Verhinderung: Ein strukturiertes Beschwerdemanagement zeigt Schwachstellen im Service, in Prozessen oder im Verhalten einzelner Mitarbeiter frühzeitig auf. Durch eine gezielte Analyse können Präventionsmaßnahmen entwickelt werden, bevor es zu strafbaren Handlungen kommt.
  • Aufdeckung: Beschwerden von Kunden können erste Hinweise auf Betrug, Unterschlagung oder Missbrauch von Befugnissen liefern.
  • Reaktion: Jede Beschwerde wird dokumentiert, systematisch ausgewertet und gegebenenfalls an Compliance oder Interne Revision gemeldet. Bei berechtigtem Verdacht werden Ermittlungen eingeleitet.

2. Prozentualer Anteil von Rücklastschriften

  • Verhinderung: Eine regelmäßige Überwachung des Rücklastschriftanteils hilft, unseriöse oder betrügerische Aktivitäten im Zahlungsverkehr frühzeitig zu erkennen.
  • Aufdeckung: Ein auffälliger Anstieg von Rücklastschriften kann auf betrügerische Kontobewegungen, unberechtigte Lastschriften oder Missbrauch durch Dritte hindeuten.
  • Reaktion: Auffällige Rücklastschriften werden umgehend analysiert und die entsprechenden Konten, Zahlungen und Beteiligten überprüft.

3. Eingereichte Lastschriftaufträge nach Empfänger, Betrag und Einreichungsart

  • Verhinderung: Die Überwachung eingereichter Lastschriften ermöglicht die frühzeitige Erkennung von systematischen Abweichungen oder Auffälligkeiten.
  • Aufdeckung: Ungewöhnliche Empfängerkombinationen, abweichende Betragsmuster oder ungewohnte Einreichungsarten können Indikatoren für Betrug sein.
  • Reaktion: Bei Auffälligkeiten erfolgt eine sofortige Prüfung der Lastschrifteinreichung, ggf. inklusive Rücksprache mit dem Kunden oder der Einreicherbank.

4. Abweichung kundenindividueller Betragsgrößen, Auftragsarten und Empfänger

  • Verhinderung: Ein automatisiertes Monitoring von typischen Kundenprofilen trägt zur Früherkennung von Anomalien bei.
  • Aufdeckung: Signifikante Abweichungen in der Auftragsart (z. B. Überweisungen ins Ausland), der Höhe oder der Empfängerstruktur eines Kunden können auf Geldwäsche, Betrug oder sonstige strafbare Handlungen hindeuten.
  • Reaktion: Auffällige Transaktionen werden einer detaillierten Analyse unterzogen. Besteht der Verdacht einer strafbaren Handlung, erfolgt eine Meldung an die zuständigen internen Stellen sowie ggf. an die zuständigen Behörden.

Fazit

Ein durchdachtes Monitoring-System ist für Kreditinstitute und Finanzdienstleister unerlässlich, um Risiken frühzeitig zu erkennen und strafbare Handlungen wirksam zu verhindern, aufzudecken und darauf zu reagieren. Die Kombination aus strukturiertem Beschwerdemanagement, detaillierter Zahlungsüberwachung und der Analyse kundenindividueller Verhaltensmuster bildet eine solide Grundlage für ein effektives Risiko- und Sicherheitsmanagement.